vernissage

 

Eröffnung Tag des offenen Denkmals
und Vernissage der Kunstausstellung


im Säulensaal des Amtshauses auf Sonnenschloss Walbeck

am achten Neunten, um zehn Uhr!


Programm:

Grußworte:
Heidrun und Peter Endres
STEPHANundVERENA
Petra Wernicke
Danny Kavalier

Spontanlaudator: Rudi Peters

Vorstellung der am Tag des offenen Denkmals teilnehmenden Veranstaltungsorte:

Sonnenschloss Walbeck - Heidrun und Peter Endres
Karmeliterkloster - Florian Wend
Brauhaus - Herr Spieler
Druckerei Heise - Herr Miche
Jakobikirche - Herr Sommer
Gangolfkirche - Frau Hornickel
Saigertor - Herr Prochnow
Mansfeld-Museum - Frau Haberland
Flamme der Freundschaft - Herr Hentschel
Kunstzuckerhut - Herr Illmer
Andreaskirche Walbeck - Frau Gärtner
Planteurhaus und Adelheidseiche - Frau Alfter

musikalische Umrahmung durch den Fanfarenzug Hettstedt

11 bis 18 Uhr: freie Besichtigung der Kunstausstellung in Teilen des Schlosses und Brauhauses
12, 14 und 16 Uhr: Führungen durch das Schlossgelände mit Heidrun und Peter Endres
(Treffpunkt: Säulensaal Amtshaus)
Musik im blauen Salon mit Genosse Oberstleutnant L. mit seinen Kampfliedovertüren
Oboe und Gitarre mit Beatrix Lampadius und Enrico

gegrilltes Spanferkel vom Trägerverein Tierpark
Kaffee und Kuchen vom Bastelklub Walbeck
Getränke von der Feuerwehr Walbeck

 

Die Kunstausstellung ist freitags bis sonntags im September und Oktober von 14 - 18 Uhr zu besichtigen.

www.STEPHANundVERENA.de

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Besucheransturm auf Sonnenschloss

Großes Interesse für Denkmal und Kunst

Eingeladen hatten die beiden Künstler STEPHANundVERENA zur Eröffnung ihrer besonderen Kunstausstellung auf dem Sonnenschloss in Walbeck. Eingeladen hatten sie ebenfalls die Verantwortlichen der Denkmale aus Hettstedt, ihre Gebäude hier vorzustellen um einen gemeinsamen Anfangspunkt des Tag des offenen Denkmals in der Region zu setzen. Und gekommen waren sie alle. Und noch viel mehr. Über 1000 Neugierige von Nah und Fern fanden sich allein zur Eröffnung auf dem 12000 qm großen Areal ein und der Besucherstrom riss über den ganzen Tag nicht ab.

Das seit der Wende leerstehende Schloss mit seinen 16 Wirtschaftsgebäuden wurde 2011 von der Familie Endres gekauft und befand sich in einem desolaten Zustand. Viele Dachstühle waren durch den fast 20 jährigen Leerstand marode geworden und es bedurfte einer gründlichen Erneuerung. In Absprache mit dem Denkmalschutz wurden sämtliche Dachflächen der Wirtschaftsgebäude mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, die nun die weitere Sanierung des ehemaligen Rittergutes finanziert.

In ihrer Eröffnungsrede begrüßten STEPHANundVERENA die zahlreich erschienenen Gäste, Heidrun und Peter Endress erzählten von schon Geschaffenem und ihren Visionen vom Weiterbau, Petra Wernicke, ehemalige Landwirtschaftsministerin und Ortsbürgermeisterin beglückwünschte Organisatoren und Besitzer für die gelungene Aktion, Frau Kosiol ging auf die offenen Denkmäler in der Region ein und Überraschungsredner Rudi Peters schilderte seine Erfahrungen mit der Arbeit von STEPHANundVERENA beim vorausgegangenen Projekt auf seinem Bauernhof in Scharnhorst

Und dann kam es zum eigentlichen Highlight des Tages, der Wiedereröffnung des seit 20 Jahren verschlossenen Sonnenschlosses. STEPHANundVERENA möchten mit ihren Aktionen, die sie bisher in ganz Europa erfolgreich durchführten, leer stehende, historisch bedeutende Objekte aus ihrem Dornröschenschlaf erwecken und wieder in die Öffentlichkeit rücken. Durch ihre Bemühungen nutzten enorm viel Besucher die Möglichkeit, endlich wieder einen Blick hinter die Mauern des zu DDR Zeiten als Volkseigenes Gut, Berufsschule und Internat dienende ehemaligen Ritterguts werfen zu können.

Die Geschichte des Schlosses reicht zurück bis ins zehnte Jahrhundert, als ehemalige Kaiserpfalz Ottos des ersten, der den Platz seiner Frau Adelheid von Burgund schenkte. Sie gründete hier ein Kloster, welches im 18. Jahrhundert zum Rittergut erweitert wurde.

All das griffen die Künstler auf und brachten den Besuchern ihre Gedanken in Form von Rauminstallationen nah. Die gesamten begehbaren Räume statteten die beiden mit ihrer Kunst aus und während ihrer dreimonatigen Arbeitsphase entstanden 60 Bilder in denen sie die Themen aufgriffen, die sie durch Gespräche und Recherchen hier vor Ort und gemeinsam mit den Einheimischen ausgegraben hatten.

Die einzelnen Räume nehmen historische Themen, wie beispielsweise die Pest oder das Reisekönigtum auf, doch werden neben historischer Dokumentation, Parallelen zu heute aufgezeigt und jeder Betrachter ist angesprochen mitzudenken, sich einzubringen und die Situationen auf seine Realität zu übertragen. So werden die zum Kloster gehörenden Fischteiche, die damals zur Versorgung benötigt wurden, zum Anlass genommen, auf die Situation der Plastik- und Verpackungsproblematik hinzuweisen.

Auch der im Mansfelder Land aufgewachsene Luther ist für die Künstler keine gefangene Person in der Vergangenheit, sondern mit ein wenig geistiger Anstrengung, ein aktuelles Phänomen. Allerdings darf auch hier nicht alles wörtlich genommen werden und es kann gerne ein wenig geschmunzelt werden.

Die Materialien, die in den einzelnen Installationen verarbeitet wurden, sind fast ausschließlich vor Ort organisierte Fundsachen oder Leihgaben. Durch Kontakt zu den Erben der ehemaligen Schlossbesitzer können sogar ein Super8 Film, der in den 30er Jahren auf dem Gut gedreht wurde sowie seltene historische Fotos aus dem Album der 1945 vertriebenen Familie Bartels gezeigt werden. Als besonderer Kontrast spielte hier am Vernissagetag Genosse Oberstleutnant L. seine Kampfliedouvertüren als lebende Installation. Mit ins Boot wurden auch die Vereine des Ortes geholt, die sich stilvoll um die Verköstigung der Gäste kümmerten.

STEPHANundVERENA werden die Ausstellung im Sonnenschloss noch an allen Wochenenden im September und Oktober, Freitag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr öffnen. Der Eintritt ist frei.

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